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Kane-Tor und Neuer-Elfmeter? Schiri Dingert erklärt sich

Schiedsrichter Christian Dingert steht nach einer turbulenten Partie zwischen Augsburg und Bayern im Mittelpunkt und erklärte im Sport1-Doppelpass sehr aufschlussreich die kniffligen Entscheidungen. 

Von Dieter Albrecht

Das bayerische Derby FC Augsburg gegen FC Bayern München (2:3) rückte durch die Entscheidungen des Schiedsrichters Christian Dingert in den absoluten Fokus. Im  „DOPPELPASS“ auf Sport 1 stand der Unparteiische den Fragen Rede und Antwort.

Zugleich war auch der „Kölner Keller“ voll gefordert. Für VAR Sascha Stegemann entwickelte sich dieses Spiel mit mehreren Korrekturen zu einem arbeitsreichen Tag.

Ein zunächst verhängter Strafstoß für Augsburg wurde durch sein Eingreifen in einen direkten Freistoß kurz vor der Strafraumlinie umgewandelt. Nach zwölf Minuten wurde das 1:0 für den FCA wegen einer Abseitsstellung – höchstens Fußspitze – wieder aberkannt. Es ging munter weiter: Auch das Führungstor der Bayern musste wenig später einer Prüfung wegen Abseits unterzogen werden, wurde aber als regulär gegeben.

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In der zweiten Halbzeit ging es munter weiter. Stegemann war stark gefordert. Beim Münchener 1:3 wurde die Abseitsstellung des Torschützen Harry Kane unter die Lupe genommen. Der Assistent hatte die Fahne gehoben. Da der Ball aber von einem Abwehrspieler des FCA zuletzt gespielt wurde, fand der Treffer Anerkennung. Eine Zentimetersache.

Damit nicht genug. Bayerns Schlussmann Manuel Neuer traf bei einer Abwehraktion nicht den Ball, dafür aber den Kopf eines Augsburger Spielers. Auf Befragung sagte der Nationaltorhüter, er sei „durch das Flutlicht geblendet worden“. Eine humorvolle Schutzbehauptung des Nationaltorhüters, der den fälligen Strafstoß dann parierte. Die Ausnahme: Zumindest der kurz darauf verhängte nächste Elfmeter zum Anschlusstor, verursacht durch ein Foul des gerade eingewechselten Thomas Müller, war völlig unstrittig.

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Christian Dingert hatte für alle VAR-Eingriffe eine Erklärung. Ihm war dabei anzumerken: So richtig wohl gefühlt in seiner Haut hat er sich nach diesem ereignisreichen Spiel nicht, denn bei drei Eingriffen standen am Ende des Tages auch drei klare und eindeutige Fehler. Am Ende herrschte jedoch Einigkeit in der Bewertung. Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll und Sport1-Experte Stefan Effenberg erklärten unisono, alle Entscheidungen seien richtig gestellt worden.

Fest steht: Die Einführung des VAR wurde in diesem Spiel als absolut notwendig gestärkt. Ohne die richtigen Korrekturen wäre es mindestens zu drei klaren Fehlentscheidungen gekommen. Das Spiel hätte mit großer Wahrscheinlichkeit einen entscheidend anderen Verlauf genommen.


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Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

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