Viele Franzosen fühlen sich nach dem verlorenen WM-Finale betrogen. Sie finden, das Tor von Lionel Messi in der Verlängerung hätte nicht zählen dürfen. Nun kontert der Schiedsrichter – mithilfe seines Smartphones.
Der Frust über das verlorene WM-Finale gegen Argentinien ist bei vielen Franzosen offenbar noch groß. Die französische Zeitung »L’Equipe« behauptete jüngst, der Treffer von Lionel Messi zum 3:2 in der Verlängerung hätte nicht gegeben werden dürfen, weil bereits zwei argentinische Ersatzspieler auf dem Feld standen, ehe der Ball die Linie überquert hatte. Mehr als 220.000 Menschen haben daraufhin eine Onlinepetition unterschrieben und fordern eine Neuansetzung des Endspiels.
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Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak, der das Spiel souverän geleitet hatte und dafür anschließend viel Lob bekam, konterte die Vorwürfe nun auf einer Pressekonferenz. Marciniak holte sein Handy raus und zeigte die Szene beim 3:3 durch Frankreichs Superstar Kylian Mbappé kurz vor Ende der Verlängerung. Der Strafstoßtreffer brachte die Franzosen überhaupt erst ins Elfmeterschießen – und hätte wohl auch nicht gegeben werden dürfen.
»Die Franzosen haben dieses Foto nicht erwähnt, auf dem zu sehen ist, wie sieben Franzosen auf dem Spielfeld stehen, wenn Mbappé ein Tor schießt«, sagte Marciniak, während er sein Smartphone in die Kameras hielt. Auf dem Screenshot sieht man zahlreiche französische Einwechselspieler, die schon bei der Ausführung des Strafstoßes auf das Feld gerannt waren. Bei strenger Regelauslegung hätten beide Szenen mit einem Freistoß fortgesetzt werden müssen. In der Praxis werden solche Vergehen aber oft nicht geahndet.