Der FC Bayern kommt im Viertelfinal-Rückspiel bei Inter Mailand nicht über ein 2:2 hinaus und scheidet wegen der 1:2-Niederlage im Hinspiel aus. Das Finale Dahoam ohne die Bayern – wie bitter!
Auch, weil Inter nach dem Führungstreffer der Bayern durch Harry Kane in der 52. Minuten sofort mit dem 1:1-Ausgleich antwortete.
Aber hätte das Tor von Lautaro Martinez zählen dürfen?
Was war passiert: Infolge eines Eckballs rund zehn Meter vor dem Tor den Ball auf Höhe des Oberschenkels an – und berührte ihn auch noch leicht mit dem Arm. Von dort landete der Ball über Joshua Kimmich wieder bei Martinez, der zum 1:1 traf. Sofort reklamierten die Bayern-Spieler um Kapitän Thomas Müller. Im Hintergrund wurde es kurz vom Video-Assistent überprüft , blieb aber bestehen. [TV-Bilder – ab 01:45 Minuten]
Ein Fehler?
Wenn der Torschütze den Ball mit der Hand oder Arm vor dem Torschuss berührt, darf ein Tor nicht gegeben werden. Der Video-Assistent hat sich die Frage gestellt haben, ob der erste Ball auf Kimmich die unmittelbare Regelung des Handspiels aufhebt, denn erst danach erzielte Martinez das Tor. Die Regel schreibt vor, unmittelbar davor mit der Hand darf das Tor nicht zählen.
„Dadurch, dass Joshua Kimmich nochmal am Ball war, ist es nicht mehr unmittelbar und somit muss es auch mehr wie eine Berührung sein“, so Schirilehrwart Lutz Wagner auf Nachfrage.
Neue Handspielregel: Torerfolg des Spielers nach Handspiels
Mit der Regeländerung 2021/22 gelten nur noch die beiden folgenden Fälle als absichtliches aber aufgrund der Situation kein strafbares Handspiel:
- Der Ball trifft direkt nach einem Handspiel in das gegnerische Tor;
- der Spieler, der den Ball mit der Hand berührt hat, erzielt unmittelbar nach dem Handkontakt ein Tor.
Es ist also mit der neuen Handspielregel nicht mehr strafbar, wenn der Angreifer nach dem Handkontakt zu einer guten Torchance kommt oder wenn ein Mitspieler unmittelbar danach ein Tor erzielt oder zu einer Torchance kommt.
Das Wort „unmittelbar“ bezieht sich darauf, dass kein anderer Spieler zwischen Handspiel und Torerzielung einen Kontakt mit der Hand hat. Sich der Torschütze also praktisch den Ball selbst mit der Hand vorlegt. Durch Kimmich ist dies nicht mehr der Fall.
Ich empfehle Manuel Gräfe dringend sich ein neues Regelbuch zu kaufen. Sein Altes ist nicht mehr aktuell…
Erst will er für ein nicht strafbares und unabsichtliches Handspiel in Kiel einen Handelfmeter und jetzt kennt er nicht den Unterschied zu einem nicht unmittelbaren Handspiel vor dem Tor. Sonst sehe ich von seiner Regelauslegung keine Chance mehr für ihn, dass er nochmal mit 51 Jahren zurück auf die Bundesliga kommt… (Ironie aus)
Danke, sehr guter , treffender Kommentar L
Könnten Sie bitte aufdröseln, woraus hervorgeht, dass die „Unmittelbarkeit“ bereits bei einem unkontrollierten Kontakt des Gegenspielers aufgehoben wird? Ganz konkret: Was ist die Grundlage Ihrer Aussage: „Das Wort „unmittelbar“ bezieht sich darauf, dass kein anderer Spieler zwischen Handspiel und Torerzielung einen Kontakt mit der Hand [gemeint ist offenbar „dem Ball“?!] hat.“ Gibt es hierzu aktuelle Auslegungshinweise? Videosequenzen der UEFA für Schulungszwecke, die dies beispielhaft illustrieren?
Hinterher ist es immer einfach, sich das entsprechend zurechtzulegen und zu argumentieren, dass das unabsichtliche Handspiel irrelevant wird, sobald zwischen Handspiel und Torerzielung ein Gegenspieler (in welcher Form auch immer) am Ball war. Es wäre nützlich zu wissen, ob dies bereits vor dem Spiel eindeutig so geregelt war.
Viele Grüße
Herr Bergner, die Regelung ist klar festgelegt. Das war vor dem Spiel also bereits „eindeutig geregelt“. Kollege Kuhn hat das klar verständlich dargestellt. Es ist immer so, wenn die Bayern ein wichtiges Spiel verloren haben, wird entweder dem Schiedsrichter eine Fehlentscheidung unterstellt oder an der Regelauslegung lamentiert.
Zu Gräfe gibt es nichts mehr zu sagen. Der Querulant ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Deshalb wurde er nun auch als Experte beim ZDF gegen Thorsten Kinhöfer ausgetauscht. Für den Berliner ist nach SPORT 1 eine weitere Geldquelle versiegt.
Fest steht, dass Gräfes Klage gegen den DFB, die in der Höhe der Geldforderung ständig erhöht wird, völlig aussichtslos ist. Sein Angebot, mit 52 Jahren sofort wieder in der Bundesliga zu pfeifen, ist eine absolut lächerliche Aussage. Sein Anwalt wird ihn animiert haben, seine Forderung Jahr für Jahr anzupassen, um dessen Honorar wachsen zu lassen.
Ich vermute, Gräfe wird in Kürze noch eine lebenslange Rente vom DFB /DFL einfordern. Besser für den Sportwissenschaftler wäre, endlich einer geregelten Tätigkeit nachzugehen, wenn er einen Arbeitgeber finden sollte.
Hallo Herr Albrecht,
wenn es irgendwo „eindeutig geregelt“ ist, akzeptiere ich das gerne. Es kann ja durchaus sein, dass die aktuellen Hinweise zur Regelauslegung das genau so vorsehen. Sie können hierfür aber keinen Beweis beibringen, sondern erklären lediglich, das sei eben so. Ansonsten feuern Sie hier eine Klischee-Breitseite gegen den FC Bayern und Manuel Gräfe ab, die zur Klärung überhaupt nichts beiträgt.
Vielleicht findet sich ja noch jemand, der meine Frage beantworten kann.
Beste Grüße
Herr Bergner, das sind die Bestimmungen und Anweisungen der UEFA / FIFA an die Schiedsrichter vor Beginn einer Saison. Die können sich irgendwann auch wieder ändern. Auf andere Weise ist das nicht zu erklären.
Zu Gräfe habe ich alles gesagt. Das ist meine Sicht, der unsinnigen Geldforderungen, die nicht mit ihrer Auffassung übereinstimmen muss. Wir werden sehen, was dabei herauskommt, Es gibt als Schiedsrichter keine Altersversorgung des DFB oder der DFL nach Beendigung der aktiven Tätigkeit.
Ihr Argument ist ja offenbar, da die Überprüfung durch den VAR im. Hintergrund relativ schnell abgeschlossen war, sei die einzig logische Erklärung dafür, dass das Tor zählte, dass in den aktuellen Hinweisen zur Regelauslegung irgendwo festgelegt sein muss, dass „unmittelbar“/“immediately“ bedeutet, dass zwischen Handspiel und Torerzielung kein anderer Spieler (selbst wenn dies in unkontrollierter Weise erfolgte) am Ball war.
Dazu ist die Musiala-Szene im Viertelfinale der letzten EM ein schönes Gegenbeispiel: Da hat sich die UEFA auch lange dagegen gesträubt, einen klaren Fehler einzuräumen (stattdessen wurde eine Videoschulung von Roberto Rosetti präsentiert, bei denen Fälle von nicht strafbaren Handspielen gezeigt wurden, die mit dem von Cucurella nicht im Entferntesten vergleichbar waren). Es war eben nicht so. dass die zu diesem Zeitpunkt gültige Regelauslegung hier keinen Elfmeter vorsah und dennoch hat es 3 ;Monate gedauert, bis die UEFA eingeräumt hat, dass es hier zu einer Fehlentscheidung gekommen war.
Deswegen nochmal meine Frage an Herrn Kuhn; Wenn die Frage, wann ein Handspiel der Torerzielung unmittelbar vorausgeht und wann nicht, eindeutig festgelegt ist (und das wird in der Formulierung „Ich empfehle Manuel Gräfe dringend sich ein neues Regelbuch zu kaufen. Sein Altes ist nicht mehr aktuell“ ja insinuiert), dann wo?
Also ich seh da auch ein strafbares Handspiel. Und speziell im VaR Zeitalter wird das regelmässig so geahndet.
So gibt es auch das Regelwerk her. Was wäre denn die Alternative ? Kimmich versucht dem Ball auszweichen und lässt Martinez nach dem Handspiel einschiessen, damit es ein strafbares Handspiel wird ?!?! Das wär ja wohl noch lächerlicher.
Ich finde die Pflicht ist hier eine VaR Überprüfiung. Ein Schiedsrichter sollte sogar selbst drauf schauen. Denn die Szene ist spielentscheidend. Und für mich ist es Hand und kein Tor. Allerdings würde ich nicht ultimativ „strafbar“ einfordern, das wäre wohl anmaßend. Durch den fehlenden VaR Check und die schnelle Spielfortsetzung wird es jedoch kritisch. Denn dafür gibt es keine gute Erklärung. Und das reiht sich dann ein in viele UEFA Spiele, die nicht mehr plausibel verlaufen. Erinnert mich sehr an Deutschland-Spanien bei der EM, und den nicht gegebenen Musiala Handelfmeter.
Wer nach bald einem Jahr immer noch über den nicht gegebenen Elfmeter gegen Spanien lamentiert, sollte auch mal daran denken, welches Elfmetergeschenk Deutschland im vorangegangenen Spiel gegen Dänemark erhalten hat. Beim Ausscheiden hätte sich das Spiel gegen Spanien erübrigt.
Auch in Frankfurt hätte es eine zweite VAR-Überprüfung geben müssen (Foul an Etikite; ein geringerer Kontakt beim Spiel von ManU gegen Lyon wurde überprüft und es gab Elfmeter). Gab es aber nicht mal ansatzweise: Hier bleibt es maximal willkürlich. Außer Sonntagsreden und vermeintlichen Verbesserungen wird es definitiv nicht besser. Von Themen, wie bspw. Challenge, hört man schön länger nichts mehr. Daher bleibe ich vorerst bei meiner Meinung, das System nur noch für „digitale“ Entscheidungen (Abseits, Torlinie) zu nutzen.
Immer wenn Bayern München aus der Champions League ausgeschieden ist, werden als Begründung in einigen Kommentaren alle Möglichkeiten von Betrugsversuchen oder angeblich krasser Schiedsrichterfehler hervorgekramt. Als verantwortlich dafür wird „die sogenannte osteuropäische Mafia“ genannt.
Ich habe kürzlich mit nachweisbaren Zahlen eindeutig belegt, dass Schiedsrichter aus westeuropäischen Ländern nahezu zwei Drittel aller Spiele in dieser Saison und auch in den Jahren zuvor geleitet haben. Aber gegen eingeschweißte Verbohrtheit in den Köpfen gibt es keine heilende Medizin. Da wird trotzdem weiter die Unwahrheit behauptet.
Schiedsrichter Slavko Vincic aus Slowenien gehört zu den Besten. Er hat in Mailand erneut eine sehr gute Leistung gezeigt.
Geh ich komplett mit…