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Null Toleranz: Politik bei Gewalt gegen Schiedsrichter – Ein Kommentar

Urs Meier, ehemaliger Fifa-Schiedsrichter aus der Schweiz
Urs Meier, ehemaliger Fifa-Schiedsrichter aus der Schweiz will sich für die Amateur-Schiedsrichter einsetzen und das Gespräch beim DFB suchen. Danke Dir Urs Meier, Deine Unterstützung brauchen wir dringend!
 
Anton Dinslaken, Schiedsrichter beim Fussballverband Mittelrhein, Redakteur IG Schiedsrichter (📸 fupa.net)
Von: Anton Dinslaken 
 
Wir von der IG Schiedsrichter möchten die Kräfte aller, die was zum Thema Gewalt gegen Schiedsrichter beizutragen haben, bündeln. Als prominenten Fürsprecher für die Amateur-Schiedsrichter konnten wir Urs Meier gewinnen. Mit Urs Meier haben wir eine bedeutende Stimme gewonnen, der man, das hoffen wir doch sehr, beim DFB und den Verbänden Gehör schenken wird.
 
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Wenn der DFB und die Verbände einzelnen, wie Thomas Kirches und Team von der Arbeitsgruppe – Keine Gewalt gegen Schiedsrichter aus Kempen-Krefeld (http://www.schiedsrichter-krefeld.de/) beispielhaft genannt, die allein in ihrem Team seit fast 20 Jahren gegen Windmühlen anrennen, einfach nicht zuhören möchten, dann sollte es eine gemeinsame bundesweite Kampagne zum Thema Gewalt gegen Schiedsrichter werden. Wir sollten jetzt selbst die Initiative ergreifen. Daran möchten wir jetzt gemeinsam mit Euch weiter arbeiten (Portale und Kräfte bündeln). Denn viele Tropfen bzw. Stimmen höhlen den Stein.
 
Viele Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben mit oder ohne Anweisung des Verbandes bereits bei #5MINFUERPAUL beispielhaft zusammen gestanden und zur Anstoßzeit einen bedeutenden Hinweis zum Thema Gewalt gegeben. Wie wir mitgeteilt bekommen haben, läuft die Aktion immer noch. Das Thema kam und kommt an der Basis an. Dafür vielen Dank!
 
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Jetzt sollten wir für uns Schiedsrichter selbst zusammen stehen. Ziel ist eine Interessengemeinschaft Amateur-Schiedsrichter bundesweit aus allen Landesverbänden. Wir befinden uns leider und völlig unverständlich nach den vielen Jahren der Gewalt gegen Schiedsrichter und vielen warmen Worten erst in Phase 1 oder 2 der Phasen der Veränderung.
 
Die Einsicht bei den Funktionären, Kreisvorständen bis hin zu den Vereinen fehlt was dringend benötigtes zum Schutz der Schiedsrichter verändern zu wollen.
 
Sehr gerne können weitere interessierte Kollegen an den Beratungen teilnehmen. Ob Schiedsrichterobmann, Kreislehrwart, Kreisrechtswart – alle sind herzlich willkommen.
 
Kontaktadresse zwecks Organisation weiterer konstruktiver Beratungen und Ideenfindung, Dipl. Kfm. Anton Dinslaken:
Wir fahren jetzt ab sofort eine
 
Null Toleranz Politik bei Gewalt gegen Schiedsrichter.
 
Man braucht die Amateur-Schiedsrichter in den Verbänden und DFB. Das möchten wir klar machen.
 
Denkbar wäre zum Wochenende des Saisonstart 2023/2024 eine eigene Aktion der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter
 
zur Anstoßzeit selbst #5MINUTENFUERSCHIEDSRICHTER.
 
Dabei könnten wir selbst auf die Gewalt gegen Schiedsrichter hinweisen. Das dies einfach nicht mehr fairplay und tolerierbar ist. Evtl. sogar selbst auf das vom DFB und den Verbänden ausgelobte Jahr des Schiedsrichters „Respekt und Wertschätzung für den Schiedsrichter“ hinweisen. Der offizielle Hinweis auf das Jahr des Schiedsrichters vor dem Anstoß geht und ging doch bisher unter. Wir pfeifen an und ab, das sollten wir mal für uns selbst tun. Was macht da ein späterer Anpfiff aus? 
 
Wenn auch das nicht hilft, bleibt nur als letzte Möglichkeit der nächste Streik der Amateur-Schiedsrichter.
 

Was wichtig ist:

  • Bundesweit werden immer noch eine viel zu hohe Zahl unzeitgemäße Bestrafungen (überwiegend unter einem Jahr Sperre) für Vergehen gegen Schiedsrichter ausgesprochen (Verharmlosung und keine abschreckende Wirkung).
  • Strafen bei Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter müssen verbandsübergreifend im DFB gelten. Bundesweit muss eine Strafe (Urteil) bei einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter im DFBnet auch für die Kreisrechtswarte und Schiedsrichterobleute angezeigt werden können.
  • Strafen bei Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter müssen für alle Spiele gelten, Meisterschaft, Pokal-/ und Freundschaftsspiele.
  • Der Begriff Tätlichkeit (Definition fehlt) muss in den RuVO’s definiert werden, in Schlagen, Treten, Beißen, Kopfstoß, Spucken, Stoßen. Versuch strafbar. Minderschwere Fälle kann es nicht geben.
  • In die RuVO aller 21 Verbände, alternativ Strafordnung DFB, muss eine gleiche Mindeststrafe von mindestens einem Jahr Sperre bei Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter verankert werden.
  • Immer noch ist das Thema Rechtsschutzversicherung, Unfallversicherung und ähnliches wie das Deeskalationstraining für Schiedsrichter ein nicht gelöstes Thema.
  • überwiegend muss der Schiedsrichter in Vorleistung mit einer Strafanzeige bei der Polizei treten. Dies sollte wie bereits in einigen TV-Berichten gezeigt, vom Verband übernommen werden, um das Opfer zu schützen.

Anmerkung Beispiel: Der Spieler Max Müller wird beim FVM gesperrt. Die Sperrzeit wird im DFBnet eingetragen, aber nicht der Grund. Max Müller meldet sich beim FVM ab und im Verband Rheinland an. Wird der Max Müller jetzt genau mit dem Namen und Geburtsdatum bei Rheinland angemeldet, wird die Sperre bei Max Müller auch bei Rheinland angezeigt. Gib es nur einen Buchstaben Differenz bei der Anmeldung steht da nichts. Max Müller wird dann von der Zentrale auf den Verein übertragen. Der Verein würde die Sperre dann auch sehen. Das gilt nur für den Bereich im DFB, nicht für Belgien oder Niederlande oder sonstiges Fifa Ausland.

Fazit: Die Rechts- und Verfahrensordnungen aller 21 Verbände im DFB müssen alsbald einheitliche Strafen bei Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter enthalten. Oder der DFB macht eine Strafordnung für alle. Aber das Signal für Änderungen, die Einsicht fehlt.
 
Das die Rechts-/ und Verfahrensordungen aller Verbände von jetzt auf gleich ändern zu wollen, oder bis zum Saisonbeginn 2023/2024 ist unrealistisch, aber es braucht jetzt vor Saisonbeginn aber endlich ein klares Signal des DFB und der Verbände das Thema definitiv anzugehen. So wie aktuell kann und darf es nicht weiter gehen.
 
Jetzt braucht es sofort Gespräche zum Thema Gewalt gegen Schiedsrichter und keine Gesprächsverweigerer!
 
Die IG Schiedsrichter, der ich mich als Schiedsrichter beim Fussballverband Mittelrhein und Redakteur mit Presseausweis angeschlossen habe, ist eine Plattform, wo auch kritisch berichtet wird. Nun bin ich kein gelernter Journalist. Möglichst sachlich berichten, das ist auch mein Stil. Und nicht nur JA! Jeder Dritte kann dort auch seine Meinung kommentieren.
 
Genau deshalb wird die IG  Schiedsrichter oben nicht geliebt, hat aber fast 29.000 Follower, eine Reichweite von über 11 Millionen und ist daher sehr erfolgreich. Ohne Kritik, die auch mal zuletzt in einem Artikel zum FVM-VVSA Peter Oprei zur Spesenerhöhung beim Fussball-Verband Mittelrhein sarkastisch war, verlöre die IG Schiedsrichter  ihre Identität, Ihre Reichweite, denn Kritik muss sein! Und auch zum wachrütteln durchaus mal polemisch.
 
FVM VVSA Peter Oprei
Quelle Foto: FVM.de
Offenbar haben die Vorsitzenden der 9 Kreise im FVM-Beirat mit ihren Stimmen eine bessere Spesenlösung für die FVM-Schiedsrichter blockiert.  Hier wurde eventuell mehr an ihre Wähler, die Vereine gedacht, statt das große Ganze (im tiefen Brunnen liegende Schiedsrichterwesen) zu betrachten.
 
Ein FVM-VVSA  Peter Oprei musste dies dann, in leider in dem Anschreiben an alle FVM-Schiedsrichter recht unglücklich formulierte Worte verpacken. Entschuldigung! Ein VVSA Peter Oprei beim FVM tut uns schon leid.
 
Einen absolut einzigartigen Prof. Dr. Sven Laumer wie beim Bayrischen Fussballverband (BFV), der selbst die Vereine beim Verbandstag zu einem einstimmigen Beschluss gebracht hat, gibt es halt nur beim BFV.
 
Die Vorsitzenden der Kreise (egal wo) werden auch Verschärfungen der RuVO gegen Spieler, Trainer, Zuschauer vermutlich wie seit Jahren blockieren. Völlig unverständlich, einen evtl. Täter im Vorfeld zu schützen. Ein Täter, der bringt doch einen Verein nur in Misskredit. An die Vorsitzenden der Kreise und Bezirke müssen wir appellieren, den Verbandspräsidenten zu Veränderungen zu ermächtigen. 
 
Das Zünglein an der Waage sind also die Kreisvorsitzenden und die Vereine. Den Verbandspräsidenten bzw. Vorsitzenden der Verbandsschiedsrichter Ausschüsse (Ausnahme BFV Bayern) sind sprichwörtlich die Hände gebunden, wenn die Basis selbst  das Problem nicht angehen möchte.
 
Die Kreisvorsitzenden (egal wo)  sind aufgefordert Ihren Wählern = Vereinen klar zu machen, dass Schiedsrichter gebraucht und geschützt werden müssen!
 
Die Amateur-Schiedsrichter sind nicht das fünfte Rad am Wagen, sind nicht die Kreisliga Idioten (aber so fühlt man sich), sondern sind ein unverzichtbares Teil des Fussballsportes.
 
Auch die entrüstete Scheinheiligkeit der Vereine, wenn wieder und wieder eine neue Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter passiert ist, kann man nicht mehr mit ansehen bzw. anhören. Entrüstung hilft den Schiedsrichtern nicht, es passiert immer wieder was Neues und dies auch noch immer extremer. Auch die Vereine sollten endlich ihre Hausaufgaben machen, Verschärfungen der Strafen zustimmen, um die Schiedsrichter zu schützen. Spieler, Trainer, Zuschauer, die eine Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter begehen, gehören nicht auf einen Fussballplatz  beim DFB. Da sind wir uns doch einig, oder?
 
Die Gesellschaft ist alles schuld. Schmeissen wir doch die Störer einfach aus Deutschland raus. Wie, geht nicht? Bringen wir die alle in den Knast. Wie, geht nicht? Nun, da draussen sind wir sind auf das Strafgesetzbuch, StGB angewiesen und die Richter, die verurteilen. Aber der Fussballplatz ist nicht draussen und kein rechtsfreier Raum, da gelten auch die RuVO der 21 Verbände, steht in der RuVO drin = mind. 1 Jahr Mindestsperre bei Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter (und keine Formulierung minderschwerer Fall), dann wird das entsprechende Sportgericht mindestens 1 Jahr Sperre verhängen (müssen) – ohne wenn und aber. Wie, geht nicht? Doch geht! Die RuVO der 21 Verbände müssten halt nur einheitlich angepasst werden. Wo liegt das Problem? Das haben wir doch selbst in der Hand und brauchen die Politik draussen nicht.
 
Bei der jetzigen Alterspyramide der Schiedsrichter pfeifen im Jahr 2035 dann nur noch Eltern, Zuschauer und Trainer. Wollen wir dahin oder wollen wir Veränderungen endlich konstruktiv angehen? Die Schiedsrichter müssen besser geschützt werden, durch Vereine, Kreisvorsitzenden, Funktionäre, Verbände und DFB. Die IG Schiedsrichter hat die jetzige Misere des Schiedsrichterwesens (im tiefen Brunnen liegend) nicht verschuldet, haben wir doch stets auf Probleme hin gewiesen, die man oben oder an der Basis einfach nicht hören wollte.
 
Quelle: ig-schiedsrichter.de (ad)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Andreas

    Also Kernaussage ist härtere Strafen schützen den Schiedsrichter und dadurch gelingt es mehr Menschen für dieses Hobby zu begeistern? Auch der bayerische Fußball kämpft weiterhin mit Schiedsrichtermangel. Kann es sein, dass es für vielschichtige und komplexe Fragestellungen nicht immer eine einfache Lösung gibt? Aus meiner Sicht ist ein weiteres Problem, dass du als Neuling mit Mitte 30 (nach Ende der Aktivenkarriere) keine Perspektive hast da zu alt. Die Situation im Ehrenamt ist generell schlecht usw.

    1. Anton Dinslaken

      Lieber Andreas Guffart, in dem Punkt, mit Ü30 anfangen gebe ich Dir wirklich mal Recht. Diese Schiedsrichter versauern meist in der Kreisliga, weil Jüngere an ihnen vorbei geschleusst werden. (damit die nicht abspringen) Aufstieg? Es gibt doch Kontingente in den höheren Klassen. Erst wenn einer aufhört oder raus fliegt wird ein Platz frei. Selbst wenn noch 10 andere genau so gut wären, in der Klasse x höher zu pfeifen. Diese und auch andere Schiedsrichter haben gar kein Interesse daran, neue jüngere zu finden, weil diese ja Konkurrenz sind. Warum sollten die dann auch Paten machen? Und wenn mal einmal die richtigen Durchblick im System gewonnen hat, kommt die Überlegung, warum tue ich mir das an, ist doch viel einfacher Alte Herren zu spielen. Ein Einsatz dort ist fast sicher. Es gibt Kameradschaft und man trift sich auf ein Bierchen. Such das im Schiedsrichterwesen, findet man fast nicht. Wertschätzung Vereine? Hauptsache einer pfeift und man ist aus dem Untersoll raus.

  2. Dieter Albrecht

    Andreas Guffart hat natürlich in dem genannten Punkt Recht. Aber wir müssen unsere „noch vorhandenen“ Schiedsrichter doch mit harten Urteilen bei tätlichen Angriffen oder Todesandrohungen auf den Plätzen schützen. Neue Schiedsrichter zu gewinnen, ist unabhängig davon die andere Sache.

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