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Kuriose Bier-Szene in der Kreisliga: Das sagt der Schiedsrichter-Lehrwart

Zwei Fußballspieler gönnen sich während eines Kreisliga-Spiels einen Schluck aus dem Becher und werden ermahnt. Schiedsrichter-Lehrwart Andreas Kornmann ordnet die ungewöhnliche Szene ein. 

Siegen. Dieses Pils entpuppte sich unter den Zuschauern als Spaltpilz: Manche mussten lachen, einige Beobachter „feierten“ die Szene, viele schüttelten fassungslos den Kopf. Beim Kreisliga-C-Fußballspiel zwischen dem FC Hilchenbach 2. und den Sportfreunden Edertal 2., bei dem die Hilchenbacher den Meistertitel und den Aufstieg in die Kreisliga B locker mit einem 7:0 (4:0) perfekt machten, gönnten sich zwei Gästespieler vor der Ausführung einer Standardsituation einen Schluck Bier – möglicherweise angesteckt von der Party-Stimmung, die sich bei frühsommerlichen Bedingungen bot.

Party-Stimmung in der Winterbach-Arena

Die beiden Fußballer nutzten die Gelegenheit, als ein Zuschauer mit einem frisch gezapften „Körbchen“ ganz in der Nähe vorbeispazierte.

Schiedsrichter Irvin Abdurahmanovic hatte angesichts der Szene die Faxen dicke und ermahnte das betreffende Spielerduo unmissverständlich, sich derlei nicht noch einmal zu erlauben. Andreas Kornmann, Lehrwart und Pressesprecher der Schiedsrichter im Kreis Siegen-Wittgenstein, ordnet die Szene im Interview ein.

Frühsommerliche Bedingungen, klare sportliche Verhältnisse und jede Menge Meister-T-Shirts am Spielfeldrand: Beim Spiel des FC Hilchenbach 2. gegen die Sportfreunde Edertal 2. kommt neben dem Platz frühzeitig Feierstimmung auf.
© Quelle: Florian Runte

Herr Kornmann, hat der Schiedsrichterkollege in der betreffenden Szene mit seiner Ermahnung richtig gehandelt? Der gesunde Menschenverstand gibt ihm sicherlich recht, doch ein Alkoholverbot wird im Regelbuch nicht explizit genannt.

Dazu gibt es im Regelbuch nichts, weil sich das Regelbuch so etwas nicht konkret vorstellen kann, weil dort nicht jeder denkbare Fall erörtert werden kann. Dennoch war es völlig richtig, hier zu ermahnen. Es hätte auch eine Gelbe Karte sein können. 

Schiedsrichter Andreas Kornmann wertet Bierkonsum während eines Spiels als Unsportlichkeit.
© Quelle: Uwe Bauschert

Die Fußballregeln sehen Bestrafungen für weit auslegbare Aspekte wie Unsportlichkeiten, das unnötige Verzögern eines Spiels oder Respektlosigkeit gegenüber dem Spiel vor. Auf welcher Basis kann hier für eine Gelbe Karte argumentiert werden?

Auch wenn es vielleicht als Joke gedacht war, sehe ich hier eine Abwertung des Gegners und des Spiels an sich. Es geht um eine offizielle Partie, auf die sich viele Beteiligte vorbereitet haben. Da trinkt man zwischendurch keinen Alkohol und fertig. Es ist aus naheliegenden Gründen als Unsportlichkeit zu werten.

Quelle: Siegener Zeitung 

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Werner

    Ich hätte den beiden beteiligte Spielern, die während eines laufenden Fußballspiels Alkohol konsumiert haben, glatt Rot gezeigt wegen grober Unsportlichkeit.

    1. Andreas

      Und sie lebenslang gesperrt. Außerdem ein verpflichtendes Seminar zur Suchtprävention

  2. Dieter Albrecht

    Anderes Thema: Es gibt noch international tätige deutsche Schiedsrichter. Bei der EM-Quali wurde keiner nominiert. Aber Felix Zwayer leitet am Sonntag das Finale der Nations League zwischen Kroatien und Spanien. Ein Zeichen oder Lichtblick für die Zukunft?

  3. Andreas

    Auf jeden Fall ein gutes Zeichen, ob es ein Lichtblick ist hängt von seiner Leistung ab

  4. Dieter Albrecht

    Felix Zwayer steht mit dieser sehr guten Leitung im Finale der Nations League wieder ganz vorn im internationalen Rampenlicht. Er hat das Spiel großzügig laufen lassen. Dazu ohne VAR. Nur vier Gelbe Karten, ab der 80. Minute, die zwingend erforderlich waren. Es hat alles gestimmt.
    Glückwunsch Felix Zwayer. Bleibt nur zu hoffen, das der Schiedsrichter-Chefkritiker und Erzfeind aus Berlin auch mal positive Worte findet.

  5. Dieter Albrecht

    Ich hatte erwartet, dass sich Manuel Gräfe zur großartigen Leistung von Felix Zwayer im Nations League-Finale äußert. Das bringt er nicht fertig, ist sein Berliner Nachbar doch der Erzfeind, den er seit Jahren mit allen unsauberen Mitteln intensiv bekämpft hat, um sein Weiterkommen zu behindern. Was Gräfe nie erreicht hat, ist Zwayer gelungen, von UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti für ein internationales Endspiel nominiert worden zu sein.
    Wenn Gräfe bei seinen ständig weniger werden Anhängern überhaupt noch glaubwürdig bleiben will, was er ja ohnehin nie gewesen ist, würde er zumindest seiner Anerkennung über die sehr gute Spielleitung von Zwayer Ausdruck geben. Das bringt er in seinem Ego und der ihm angeborenen Eitelkeit nicht fertig, weil er dann über seinen eigenen Schatten springen müsste.

  6. Dieter Albrecht

    Was ist Manuel Gräfe? Noch immer kein Satz zur Leistung von Felix Zwayer. Passt nicht in sein Schema der Dauerkritik, vor allem gegen deutsche Schiedsrichter. Ais seiner Sicht verständlich, weil er sich zu sehr verbiegen müsste. Ich hoffe, dass ZDF wird zur kommenden Saison mit seiner sofortigen Demission handeln, zumal die EM 2024 vor der Tür steht.

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