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Peter Sippel - sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter

Sippel wirbt für Verständnis gegenüber Schiedsrichtern

Die Spitze der deutschen Schiedsrichter wirbt trotz der jüngsten Fehlentscheidungen in der Bundesliga unter Beteiligung des Video-Assistenten für mehr Verständnis für die Unparteiischen.

Dieter Albrecht – Redakteur IG Schiedsrichter

Von: Dieter Albrecht

Peter Sippel aus München, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter, stellte sich am Sonntagmittag im „Sport1 DOPPELPASS den Fragen der Diskussionsteilnehmer. Der ehemalige Schiedsrichter musste einräumen, dass das System Schiedsrichter/Video-Assistenten insgesamt zwar mit richtigen Korrekturen gut funktioniert, an einigen Entscheidungen der Schiedsrichter, im Zusammenwirken mit dem VAR im „Kölner Keller“, an den ersten zehn Spieltagen der laufenden Saison aber auch Probleme auf beiden Seiten gegeben hat.

Mehrere Situationen bei der Bewertung von Foulspiel wurden dabei durchleuchtet, darunter der zwingend notwendige Platzverweis des Freiburgers Vincenzo Grifo im Spiel gegen Bochum. Ein körperlicher Einsatz, der bereits als gesundheitsgefährdend einzustufen ist. Für den Gastverein um so schlimmer, dass dieser Spieler hinterher per Elfmeter noch das Siegtor für Freiburg erzielte.

Insgesamt läuft es für Sippel gut, wobei es in Ausnahmen zu Fehleinschätzungen kommt.

Daran muss für ihn weiter gearbeitet werden. Besonders die Diskussion um grobe Foulspiele und Handspiele hob er heraus. In einem Nebensatz sagte Sippel: „dürfen da nicht so detailverliebt sein und mehr nach Intensität und Gesundheitsgefährdung Situationen beurteilen.“ Gut möglich, dass wir also in Zukunft mehr Platzverweise sehen werden, wenn das Bein gestreckt, eingesprungen wird und die Intensität hoch ist.

In einigen Fällen wurde zwecks Abstimmung in der Bewertung die UEFA auf kurzem Dienstweg kontaktiert. So war das Wolf‘ Handspiel letzte Woche bei Frankfurt gegen den BVB nicht strafbar. Es bleibt dabei: Am Ende entscheidet immer der Mensch. Deshalb wird es auch immer wieder mal Fehler geben.

Aktuell muss auch das grenzwertige Foul von Mats Hummels an Harry Kane im gestrigen Spitzenduell Borussia Dortmund gegen Bayern München (0:4) gesehen werden. Hier akzeptiert man die Gelbe Karte, es hätte aber auch gute Gründe für Rot gegeben. Für Deniz Aytekin hat sich wohl aufgrund den Entscheidungen bei BVB-Spielen und dem danach stattfindenden Theater um Felix Zwayer und Sascha Stegemann gegen Rot entschieden.

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Auf die Frage von Jürgen Kohler, ob nicht auch ehemalige Spieler dem VAR mal zusehen oder assistieren dürfen, mischte sich Sport-1-Experte Stefan Effenberg ein. Spontan erhielt „Effe“ von Sippel eine Einladung nach Köln, die sofort angenommen wurde.

Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Reiner Kuhn

    Guter Auftritt von Peter Sippel, vorallem sehr transparent, wie ich finde.

  2. Andreas

    Das in der ersten Saison mit Problemen zu rechnen ist, ist ja klar. Wenn wir den Videobeweis mal ein paar Jahre haben, wird er den Fußball gerechter machen und Fehlentscheidungen minimieren… Ach halt.
    Die Kompetenz vieler Unparteiischer ist einfach nicht da um in der Bundesliga zu sein. Wie soll Verständnis entstehen, wenn jeder Fan mit 5 Bier im Kopf die Situation, aufgrund der Bilder, richtig beurteilen kann, allerdings die Unparteiischen nicht? Stegemann, Schlager usw. sind auch noch FIFA Schiedsrichter. Wahnsinn

  3. Peter Borcherding

    Einfach das Handspiel so beurteilen,daß wenn die Hand zum Ball geht und nicht umgekehrt.
    Damit mussten wir früher auch umgehen und entscheiden.

  4. Anton Dinslaken

    Toller Artikel Dieter Albrecht.

  5. Andreas

    Wahnsinn der Artikel. Eine Zusammenfassung einer Fernsehsendung ohne Schlussfolgerung oder Fazit. Einfach nur aufgeschrieben was gesehen bzw. gehört worden ist. Da müsste eigentlich ein Pulitzerpreises dafür winken.

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