You are currently viewing Spiegelbild der Gesellschaft – Ein Kommentar
Thomas Kirches Arbeitsgruppe Keine Gewalt gegen Schiedsrichter Kempen/Krefeld FVN

Spiegelbild der Gesellschaft – Ein Kommentar

Die immer extremer werdende Gewalt gegen Schiedsrichter auf den Sportplätzen beim Fussball wird von manchen Funktionären, womöglich als Ausrede suchend, als Spiegelbild der Gesellschaft begründet. Thomas Kirches begründet aber vollkommen logisch in seinem Podcast, der vom Lehrwart des Kreises Grevenbroich / Neuss, Adrian Liebetrau, herausgebracht wurde, dass es dann auch in anderen Sportarten so sein müsste.

Ist es aber nicht, nur beim Fussball gibt es diese extreme Gewalt. Die Begründung ist also nur eine Ausrede!

Das Schiedsrichter-Magazin bei Sky Sport News sendete eine Spezialausgabe. Neben Alex Feuerherdt, Lehrwart im Kreis Köln ist auch Dr. Thaya Vester zugeschaltet, Kriminologin an der Uni Tübingen. Sie forscht seit vielen Jahren zum Thema Gewalt gegen Referees. Das ist auch das Thema der Sendung. Reinschauen lohnt sich unbedingt.
 
Die Sendung von Sky zum Thema Gewalt gegen Schiedsrichter ist neben dem Podcast mit Thomas Kirches sehenswert.
 
Ich widerspreche der Frau Dr. Thaya Vester aus dem Sky-Interview:
 
Zitat Dr. Vester:
„Wir haben einen guten Katalog von Strafen. Es wäre nicht zwingend notwendig hier was zu tun, es müsste nur zur Anwendung kommen!“
 
Meine noch nicht fertig gestellte (erst 12 Verbände gelistet) Übersicht zu den Strafen in den Rechts- und Verfahrensordnungen der Verbände des DFB zeigt deutliche Unterschiede.   
 
Was soll denn da bei den Verbänden in Unterschieden im Strafmaß zur Anwendung kommen?
 
Dann gibt es noch den Passus der minderschweren Fälle, der im Grossteil der Urteile zur Anwendung kommt. Aktuelles Beispiel aus dem Kreis Berg/FVM (Schiedsrichter gestoßen): 👉 https://ig-schiedsrichter.de/minderschwerer-fall-kreis-berg-fvm-statement-schiedsrichter/ 
 
Ich habe den Vorschlag nach einer DFB-Strafordnung für alle Amateure bzw. Verbände mal in einen Artikel gefasst. 👉 https://ig-schiedsrichter.de/die-alarmglocken-laeuten-ein-kommentar/
 
Vorteil einer allgemeinen DFB -Strafordnung (wie beim StGB = Strafgesetzbuch – gilt für ganz Deutschland) wäre, die Verbände würden nur beteiligt. Wäre vermutlich schneller zu realisieren, käme ja von oben, als ob alle Verbände einzeln Ihre RuVO ändern würden.
 
Beim DFB braucht es halt nur noch den Initiator und die Einsicht und keine Ausreden mehr!
Der DFB kann also was tun und nicht nur auf den Verbands-Föderalismus verweisen!
 
Ich befasse mich seit Ende 2015 intensiv mit dem Thema Gewalt gegen Schiedsrichter. Es wird nicht nur vom Gefühl her, sondern sogar von der DFB-Statistik Gewalt bewiesen, immer schlimmer. Die Basis der aktiven Schiedsrichter oportuniert. Frau Dr. Thaya Vester hat es allerdings in dem Punkt richtig erkannt, es wird immer mehr von Aufhören gesprochen, wenn sich nichts ändert.
 
„Wir schaffen es nicht die Anzahl deren, die als Schiedsrichter aufhören, mit Neuanfängern zu kompensieren!, so  Thomas Kirches, Mitglied der Arbeitsgruppe Keine Gewalt gegen Schiedsrichter. Es braucht aktuell und dringend ein deutliches Zeichen zum Schutz der Schiedsrichter. 
 
Meines Erachtens geht das nur noch über restriktive, in allen Verbänden, gleichen Strafen.
 
DFB-Schiedsrichter sind auch die Amateur-Schiedsrichter!
 
Ausreden vom DFB und den Funktionären brauchen wir nicht mehr!
 
Die Ergebnisse der vorwurfsvoll Bände sprechenden DFB-Umfrage Fussball-Barometer findet man hier:
 
Das vom DFB und den Verbänden ausgelobte Jahr des Schiedsrichters kommt, so wie die aktuellen Exzesse der Gewalt auf den Sportplätzen deutlich zeigt, unten an der Basis gar nicht an!

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dieter Albrecht

    Die Rechts- und Verfahrensordnung muss in allen Landesverbänden vereinheitlicht werden. Das habe ich schon vor vielen Jahren gefordert. Es ist total ungerecht, dass verschieden geurteilt werden muss, weil die RuVO eine zu niedrige Obergrenze im Strafmaß aufweist. Ich war zehn Jahre Sportrichter, weiß worüber ich spreche. Schwere Vergehen, Beleidigungen und Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter sind bei mir zum Glück nur sehr selten vorgekommen. Das hat sich jetzt grundlegend geändert. Es ist Sache des DFB endlich für Abhilfe zu sorgen und sich mehr um den Amateurbereich zu kümmern. Die Landesverbände werden einfach allein gelassen. Der Verbandsföderalismus ist in diesem Bereich unangemessen. Es gibt in Deutschland in der Rechtsprechung auch nur ein Strafrecht mit dem Strafgesetzbuch.
    Die Konsequenz: Es ist nicht daher verwunderlich, dass der Nachwuchs fehlt und der Schiedsrichtermangel immer größer wird.

    1. Anton Dinslaken

      Dieter Albrecht. volle Zustimmung!
      Wir bleiben jetzt am Ball und werden nicht mehr aufgeben, bis der DFB reagiert.

  2. Holger

    Dieter Albrecht ich sehe es auch so wie Du⚽️Deutschlandweite Verbands und Kreisstrafen für ein und die selbe Tat Fall überall einheitliche Strafen.

Schreibe einen Kommentar zu Holger Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.