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Bei hohen Temperaturen sollen Spieler und Schiedsrichter möglichst viel trinken. Dazu sind Trinkpausen einzuhalten. | Foto: David Hennig

Bei Hitze gilt: „TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN“

Deutschland schwitzt. Die Hitzewelle macht auch nicht vor den Sportlern Halt. Um den Spielern bei höheren Temperaturen eine Trinkpause zu ermöglichen, ist folgende empfohlene Vorgangsweise bezüglich Trinkpausen einzuhalten.

Der Schiedsrichter entscheidet, ob eine Trinkpause abgehalten wird. Dazu wird das Spiel etwa nach Ablauf der Hälfte der Spielzeit einer Halbzeit anlässlich einer Spielunterbrechung gestoppt.

Die Trinkflaschen sind von den Betreuern, die sich dabei außerhalb des Spielfeldes befinden müssen, den Spielern zu übergeben. Es ist dabei zu beachten, dass die Plastikflaschen nicht auf das Spielfeld geworfen werden. Den Torhütern ist es gestattet, im hinteren Teil des Netzraums eine Plastiktrinkflasche zu deponieren.

Die verloren gegangene Zeit der Trinkpause ist in der jeweiligen Spielhälfte nachzuspielen. Die Trinkpause ist nur einmal während einer Spielhälfte erlaubt. 

 

Regeländerungen ist zwischen einer „Trinkpause“ (<60 Sekunden) und einer „Abkühlungspause“ (90 bis 180 Sekunden) zu unterscheiden.

Allerdings sollte der Schiedsrichter bei der Bemessung seinen Ermessungsspielraum nutzen. Jeder Schiri wird wohl mindestens 2 Minuten unterbrechen. Alleine bis jeder zur Seitenlinie und zurück auf seine Position gegangen ist, ist eine Minute vorbei. Bei Temperaturen über 30°C kann man auch 2 bis 3 Minuten Pause machen, da ja sowieso nachgespielt wird. Und wenn die Vereine bei besonders heißen Temperaturen darum bitten zwei Unterbrechungen pro Halbzeit abzuhalten, sollte man sich als Schiedsrichter da nicht quer stellen. Hat zum Beispiel letztens Christian Dietz bei der U19-Meisterschaft gemacht. Lieber so, als ein Spieler mit Hitzschlag umkippt, weil man sich als Schiedsrichter an die teilweise zweifelhaften Vorgaben der Regelhüter hält.

„Normales Leitungswasser ist vollkommen okay. Gut sind auch Saftschorlen oder Tee“

Was macht man, wenn ein Fußballspiel ansteht und das Thermometer an die 35-Grad-Marke klettert oder sogar darüber hinaus? Prof. Dr. Tim Meyer, Sportmediziner der deutschen Nationalmannschaft, verrät, auf welche Dinge Profis wie Toni Kroos, aber auch Amateure und Nachwuchsspieler, achten sollten.

„Das A und O ist die Flüssigkeitszufuhr, also trinken, trinken, trinken“, so Meyer. Wobei es nicht entscheidend ist, was man trinkt, sondern wie viel man trinkt: „Normales Leitungswasser ist vollkommen okay. Gut sind auch Saftschorlen oder Tee.“

Was soll ich trinken?

Tee? Ja, richtig gelesen. In warmen Ländern wird oft Tee getrunken, obwohl den Menschen eh schon warm ist. Der Grund ist folgender: Für die Magenverträglichkeit ist es besser, wenn die Getränke der Körpertemperatur angepasst sind. Kalte Getränke hingegen haben den Vorteil, dass sie dem Körper mehr Wärme entziehen, weil die Temperaturunterschiede zwischen Getränk und Körper weiter auseinander liegen. Dadurch entsteht das erfrischende Gefühl beim Trinken kalter Flüssigkeiten im Sommer. Tim Meyer ist der Meinung, dass beim Sport „warme Getränke genauso gut sind wie kalte“. Jeder sollte selbst entscheiden, was für ihn am besten ist.

Wenn es heiß ist, schwitzt man. Wenn es heiß ist und man Sport macht, schwitzt man noch mehr. Und wenn man schwitzt, verliert man Flüssigkeit. Das passiert aus dem Grund, weil der Körper dadurch versucht, die normale Körpertemperatur trotz der Hitze und Anstrengung beizubehalten. Der Schweiß auf der Haut verdunstet, dadurch entsteht die sogenannte Verdunstungskälte, die den Körper kühlt.

Beim Schwitzen verliert der Körper also Flüssigkeit, und die muss nachgefüllt werden. Da kommen die Sportlerinnen und Sportler ins Spiel: trinken, trinken, trinken, wie Tim Meyer sagt. Wer zu wenig trinkt, kann ernsthafte Probleme bekommen. Das reicht von Schwindel über einen Sonnenstich bis hin zum Hitzschlag. Damit man aber erst gar nicht so sehr ins Schwitzen kommt, hat Meyer einige Tipps, die nicht nur beim Fußballspielen beachtet werden sollten:

„Wassereimer neben dem Feld – auch diese kurze Erfrischung hat einen Effekt. Das Wasser verdunstet und produziert, ähnlich wie unser Schweiß, Verdunstungskälte auf unserer Haut“. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Kühlungsmöglichkeiten für die Halbzeit: Eiswickel, feuchte Handtücher, kühle Bäder. Okay, das kühle Bad verschieben wir auf nach dem Spiel.

Der Torwart hat bei den hohen Temperaturen Glück. Er darf zusätzlich eine Mütze tragen, die ihn vor den Sonnenstrahlen schützt. Es geht nämlich nicht nur um die Temperatur, sondern auch um die Hitzestrahlung der Sonne. „Man kann das beispielsweise merken, wenn an sehr heißen Tagen die Sonne untergegangen ist oder man sich von der Sonne in den Schatten begibt. Da ändert sich ja nicht die Lufttemperatur abrupt, aber die Sonnenstrahlung fällt weg“, erklärt Meyer.

Verwendete Quellen: Fußball bei großer Hitze: Die Empfehlungen der Kommission Sportmedizin – DFB.de.


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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Detlef Weber- Hermenau

    Kann ich echt nur begrüssen und auch aus eigener Praxis nachhaltig bestätigen!

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