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Doch keine Rote Karte: Schiedsrichter Tobias Stieler gibt BVB-Kapitän Emre Can die Hand.

VAR-Aufreger: Rücknahme der roten Karte

BVB-Kapitän Emre Can traf gegen Frankfurt zum 3:1-Endstand. Zuvor hatte er Rot gesehen. Den VAR-Eingriff hält Mario Götze für einen Fehler.

Borussia Dortmund – Eintracht Frankfurt 3:1 (SR: Tobias Stieler)

Szene 1: Emre Can grätschte im Mittelfeld mit offener Sohle auf Knöchelhöhe gegen Skhiri rein. Er traf den Frankfurter nicht wirklich, nahm aber natürlich eine Verletzung in Kauf. Schiedsrichter Stieler gab erst die rote Karte, schaute es sich dann aber nochmal an. Cat hatte zuerst den Ball gespielt und da er Skhiri nicht wirklich getroffen hat, änderte Tobias Stieler seine Entscheidung und reichte ihm als Entschuldigung die Hand. Für mich reicht die Gelbe Karte hier aus. Im Endeffekt traf er mit gestreckten Bein den Ball, danach hat er ihn mit dem angezogenen Nachziehbein am unteren Schienbein leicht getroffen. Der Fuß ist initial aber weit unten und trifft zuerst den Ball, dann eher die Seite des gegnerischen Fußes und rutscht dann leicht hoch.

Nach Ansicht der Bilder im TV-Interview bei DAZN war Can aber auch damit nicht einverstanden. „Das ist unfassbar“, polterte der 30-Jährige. „Ich spiele ganz klar den Ball. Sowas ist in England kein Foul. Es gibt aktuell zu viele unberechtigte Rote Karten in Deutschland.“

Götze sieht keine klare Fehlentscheidung

Der Ex-Dortmunder Mario Götze, der die Gäste früh in Führung gebracht hatte, kritisierte dagegen den Eingriff des Videoassistenten und widersprach Can sehr energisch: „Ich habe eine ganz klar andere Meinung. Es muss ja eine ganz klare Fehlentscheidung sein – ist es für mich nicht. Es ist ein gestrecktes Bein. Wenn er ihn trifft, ist er sechs Monate raus. Ich sehe das aus Spielersicht.“

Die klare Fehlentscheidung liegt vor, weil er den Ball zuvor spielte. Das hatte Stieler nicht wahrgenommen. Er hatte nur den Treffer mit gestrecktem Bein offener Sohle gesehen. Somit ist das ein klarer Fehler. Auch für Experte Fredi Bobic passte es so. „In England ist das nicht mal ein Foul. Selbst eine Gelbe Karte ist das nicht, denn er spilt ganz klar den Ball“ Die ganze Dynamik in der Realen, die Geschwindigkeit, die Intensität, das Ballspielen und der Treffer am Fuß sprechen hier für keine rote Karte.

Szene 2: In der 90. Minute gabes dann Elfmeter für den BVB! Moukoko spielte Bynoe-Gittens links an der Strafraumgrenze an. Der Engländer ging in den Sechzehner und dann zu Boden. Koch war ihm völlig ohne Absicht leicht auf den Fuß getreten. Das ist bitter für Frankfurt, die Entscheidung von Stieler ist aber vertretbar. Er tritt ihm auf den Schlappen und das auf der Strafraumlinie. Bynoe-Gittens fiel dann zwar extrem spät, trotzdem okay für mich, weil die Ursache des Fallens das Außertrittbringens ist. Weil es hier nicht klar falsch war, gab es auch keinen VAR-Eingriff. Auch das ist okay.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Eugen Strigel

    ….. für mich war Gelb auch ok und richtig, aber das war nicht weit von Rot, der Treffer ist eigentlich Rot. Er trifft mit beiden Füßen. Wenn die leichte Ballberührung fehlt, führt kein Weg an Rot vorbei. Neulich in der CL bei Dortmund als es um das Ballspielen ging, sagten FIFA und UEFA, dass es besser kein Elfmeter gegeben hätte, aber dass es kein klares Ballspielen war und kein VAR Eingriff richtig war……

  2. G. Fuchs

    Ich kann als SGE Fan grds. auch mit beiden Entscheidungen leben, allerdings bleibt das Geschmäckle der ungleichen Auslegung solcher Situationen, wenn nicht gepfiffen wurde heißt es man möchte keine Gurken-Elfer geben, oder die Berührung des Torwarts bei einem Spieler im Vollsprint war nur ein Handauflegen und reicht nicht. Auch sehe ich bei der (nicht) roten Karte keine klare Fehlentscheidung. Aber der BVB ist halt auch nicht Bochum etc. Grds. positiv, auch wenn ich das Eingreifen ja mal in Frage stelle: Hr. Stieler ging nach Hinweis des VAR raus und hat es sich angeschaut, dafür war sich Hr. Gerlach zu schade…

  3. R Milde

    Also „trifft ihn nicht wirklich“ ist doch stark untertrieben. Gerade aus der Perspektive, aus der das obige Standbild stammt, sieht man zudem, dass Skhiri zuerst am Ball war ( auf wahretabelle.de sind GIFs zu sehen). Diese Perspektive hat man Stieler gar nicht gezeigt. Wenn am Ende (dunkel)gelb gezeigt würde, könnte man vll. damit leben, aber eine klare Fehlentscheidung war die rote sicher nicht. Deshalb ist VAR Einsatz fraglich ( Hat der Herr Feuerherdt ja am Samstag vehement erklärt ), erst Recht mit den einseitigen Bildern.

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