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Wie Zwayer die unterbrochene rote Linie fortsetzte

In einem spektakulären Baden-Württemberg-Derby rettete Stuttgarts Torjäger und Neu-Nationalspieler Undav dem VfB ein 3:3. Zunächst verhinderte der VAR die Führung, In der Schlussphase stellte Felix Zwayer einen Heidenheimer noch vom Platz.

VfB Stuttgart – 1. FC Heidenheim 3:3 (SR: Felix Zwayer)

Szene 1: In der achten Minute verhinderte der VAR den Stuttgarter Blitzstart. Serhou Guirassy  ezielte die VfB-Führung. Ein schneller VfB-Angriff endete mit einem Treffer von Guirassy, der beim Zuspiel von Deniz Undav allerdings hauchzart im Abseits stand. Video-Assistent Dr. Matthias Jöllenbeck legte das Lot an und sowar die Fußspitze in der verbotenen Zone.

Szene 2: An der Eckfahne verlor Dovedan die Kugel, wollte hinterhergehen und grätscht in die Beine eines VfB-Spielers. Schiedsrichter Zwayer griff sofort zum Platzverweis, was auf jeden Fall eine vertretbare und nachvollziehbare Entscheidung ist. Gerade mit Blick auf die härtere Aktion des Dortmunders Ryersons. Gestern war es ein härteres Foul, aber der Ball war noch in der Nähe, heute war es  ein nicht so harter Kontakt, aber mit dem gestreckten Bein von hinten und der Ball ist nicht erreichbar. So sind wir wieder bei Aytekins Argumentation „Spieler müssen geschützt werden“. Zwar ist es kein sonderlich hartes Foulspiel, aber er kommt mit seiner Grätsche von hinten, kann den Ball nicht spielen und trifft ihn dann zunächst am Schienbein und rutscht dann herunter. Aber der Treffer liegt vor, auch wenn es nur ein seitliches Streifen ist. Das ist schon gefährlich. Da ist Rot schon in Ordnung und zu gestern wäre der Platzverweis auch besser gewesen.

Am Ende ist es immer eine Mischung aus den Kriterien, die gegeben sein muss. Hier würde ich dem Spieler schon unterstellen, dass er seinen Gegenspieler einfach umtreten will. Und da ist eine rote Karte dann auch nicht völlig abwegig.

In der Sendung „Zeiglers wunderbare des Fußballs “ wurden vier identische Szenen gezeigt, wo Bundesligaspieler in den letzten Wochen mit Rot des Feldes verwiesen wurden und jeweils war die Begründung Gesundheit schützen. Hätte Harm Osmers Ryerson zu Recht des Feldes verwiesen, würde über diese Thematik keiner diskutieren. So soll es bitte auch weitergehen, dass solche Foulspiele mit Rot geahndet werden.

Szene 3: Das 3:3 von Undav in der Nachspielzeit wurde vom Videoassistenten wegen eines möglichen Handspiels im Vorfeld der Torerzielung kontrolliert. Hier hatte der Heidenheimer den Arm über dem des Stuttgarters und der Ball geht an den Arm des Heidenheimers. Dann Vorteil und Tor in Ordnung. Problematisch wäre es gewesen, wenn der Ball am Arm des Stuttgarter Torschützen gewesen wäre.

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Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Abdullah

    Ich fand die Linie der letzten Wochen auch gut. Es war berechenbar und klar. Gestern Abend ging die aufgebaute klare Linie wieder kaputt. Weil ein Foul nicht gesehen worden ist, wo der Unparteiische bei klarer Sicht einfach versagt hat. Nicht nur war die Sicht frei, sondern er stand auch unmittelbar daneben. Auf diesem Niveau darf so etwas nicht passieren. Zumindest nicht ohne Konsequenzen

  2. G. Fuchs

    Also wenn Hr. Osmers das Foul von Ryerson nicht gesehen hat dann ist das so und kann passieren. Für mich ist und bleibt nach wie vor das große Ärgernis der VAR. Wenn man nicht von der Vorgabe/Prämissen abrückt „da es gerade noch vertretbar ist, darf der VAR nicht eingreifen, obwohl eine andere Entscheidung besser gewesen wäre“ oder „Ziel muss es sein, alles auf dem Platz zu entscheiden“ wird sich nichts ändern. Die Prämisse muss sein, die „bessere Entscheidung“ bzw. wie in diesem Fall „die Linie bei der Auslegung von Rot-Fouls“ zur Wirkung zu bringen. Dann wird auch die Anzahl der unsinnigen Begründungen pro Entscheidung in Interviews nach Spielen geringer.

  3. Abdullah

    Ich finde so klare Sachen bei freiem Blick und keiner dynamischen Spielsituation muss der Schiri selber sehen…. Der Videoassistent funktioniert nicht. Drees gehört da als Projektleiter schon lange weg. Auf Kircher kommt viel Arbeit zu. Hoffentlich hat er die Geduld und die Kraft da ordentlich durchzufegen

  4. Dieter Albrecht

    Personen können natürlich ausgetauscht werden. Bessere sind bestimmt leicht zu finden, oder? Diese Probleme gibt es seit Jahrzehnten, besser gesagt, aus meiner Sicht seit dem Start der Bundesliga vor 60 Jahren. Oft wurden Verantwortliche ersetzt, deren Nachfolger es auch nicht besser machten.
    Lutz Michael Fröhlich geht nach dem Ende der Saison. Knut Kircher übernimmt heute in drei Monaten. Er wird der Hoffnungsträger, der das deutsche Schiedsrichterwesen wieder an die internationale Spitze bringen soll. Das hoffen alle, selbstverständlich auch ich.
    Jochen Drees muss als Projektleiter schon lange weg, sagen viele. Die Anwärter auf die Nachfolge bilden bereits eine Schlange, wahrscheinlich von der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main bis in den Kölner Keller. Fröhlich, Drees und alle Schiedsrichter sind Menschen, die auch Fehler machen. „Nobody is perfect.“
    Kernige Sprüche mit polemischer Pauschalkritik sind schnell getan. Änderungen ja, aber dann muss es auch besser gemacht werden. Ich habe in meiner aktiven Zeit in verschiedenen Ämtern viele Personen erlebt, die oft immer alles besser wussten, sich aber gedrückt haben, wenn es um Verantwortung der Übernahme einer Aufgabe ging. Sie trugen zumeist den Namen „Motzki“.

  5. Abdullah

    Ich habe in meiner Zeit bisher viele Personen kennengelernt die gerne von den alten Zeiten schwärmten und was sie alles besser gemacht haben und andere (meist jüngere) es ohnehin nicht besser können und nur reden. Wir nannten diese Menschen „ewig gestrige“.

  6. Dieter Albrecht

    Auch das ist gut. Sie sind ein fortschrittlicher Mensch, leben in der Neuzeit. Ich habe im Sport – vielleicht im Gegensatz zu ihnen – vier Jahrzehnte ehrenamtliche Tätigkeiten wahrgenommen. Sie vielleicht nur deshalb nicht, weil sie noch voll im hochwertigen Arbeitsleben stehen und zeitlich stark eingespannt sind. Bei mir haben immer die Taten gezählt, keine hohlen Phrasen.
    Vielleicht haben sie noch nicht so viele Personen kennengelernt. Das kann ich nicht beurteilen. Darunter waren auch viele kluge Köpfe und Besserwisser. Deshalb habe ich ja schon gesagt, sie verkörpern die Neuzeit, den Fortschritt. Ich bin ein „alter Greis“, der nur in der Vergangenheit lebt.
    Ich habe früher Vorträge gehalten. Mir wird häufig von jüngeren Leuten gesagt, dass zu unserer Zeit auch nicht alles falsch war. Menschen wie sie werden das Schiedsrichterwesen revolutionieren. Davon bin ich fest überzeugt. Gehen sie doch selbst in die Verantwortung, wenn sie es nicht schon tun. Das würde allen helfen.
    Herr Abdullah, wir brauchen sie! Sofort! Dringend!

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