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Der Blick über den Tellerrand

Seien wir doch mal ehrlich. Ein Rückgang von vormals 78.370 Schiedsrichtern in 2005 beim DFB innerhalb von 16 Jahren auf nur noch 44.821 Schiedsrichter (Stand 2021 – lt. Bericht der Sportschau, denen liegen offenbar aktuelle Zahlen vor). Das ist doch mehr als alarmierend.

Saison 2019/2020 lt. offizieller DFB Statistik = 51.884 Schiedsrichter

https://www.dfb.de/sportl-strukturen/schiedsrichter/schiedsrichter-statistik/

Mal die Zahlen für 2022 abwarten. Besser werden die wohl nicht sein. Eine Auswertung pro Verband wäre hochinteressant.

Ein Geschäftsführer bei einer Firma wäre längst gefeuert worden!

In jeder Firma gibt es Umsatzzahlen und Berichte. Bei international verknüpften Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Deutschland werden diese Berichte, GuV, Umsatzberichte auch an die Muttergesellschaften gemeldet. Und dies monatlich! Da wäre schon längst gegen gesteuert worden. Und es wären unangenehme Fragen zum Umsatzrückgang zu beantworten gewesen.

Bei einem Bundesligaverein hätte schon längst der Trainer abdanken müssen oder sonst wer hätte seinen Posten verloren. Sogar bei einem Kreisligaverein wäre der Trainer weg vom Fenster gewesen.

Unsere Funktionäre beim DFB und den Verbänden sind so von sich überzeugt alles richtig gemacht zu haben. Völlig logisch, da hinterfragt keiner. Die Antwort wäre nämlich: Ich habe was falsch gemacht. Stellt ja auch keiner die Forderung auf einen Rücktritt bei den verantwortlichen Funktionären. Den Verbandsschiedsrichter-Obleuten. Ist offenbar im System des DFB oder den Verbänden nicht vorgesehen. Ein Rücktritt!

Vergleichbar mit der amtierenden deutschen Politik? Rücktritte trotz gebrochener Wahlversprechen. Never! Wer kommt denn auf so eine Idee? Am einmal erworbenen Posten kleben, das kennen wir doch.

Über den Tellerrand hinaus schauen gibt es nicht. Die Frage, was können wir tun, um den Schiedsrichtergau abzuwenden wird schon gar nicht gestellt. Wer sollte die auch stellen? Die Systemkritiker, sprich die Opposition, wurden ja womöglich schon über Ordnungsverfahren rausgeworfen oder sonst wie mundtod gemacht oder mit einem Posten versorgt. Mit den Schultern zucken, öffentlichkeitswirksam weiter machen mit „Danke Schiri!“ und gut ist! Was wollt Ihr denn noch mehr? Warme Worte, Hände schütteln bei vollem Lob, einem Bierchen und einem Brötchen. Wir haben doch alles richtig gemacht! Oder?

Mit den Schultern zucken ist ja schon in Frage gestellt. Weil dann müsste man ja zugeben, dass man die Dramatik, den drohenden Gau, erkannt hat. Müsste das was man jahrelang versäumt hat in eigener Erkenntnis in Frage stellen. Never! Wir sind doch nicht in einem Betrieb sondern beim DFB oder dem Verband………

Neue Schiedsrichter braucht das Land. Und neue über den Tellerrand hinaus schauende Funktionäre. Der Weg muss frei gemacht werden für innovativ denkende Neulinge, welche das DFB Schiedsrichterwesen schnell wieder aus dem Brunnen ziehen können. Der Blick über den Tellerrand und Reformen sind aktuell gefragter denn je.

Der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf steht vor der schweren Aufgabe das Schiedsrichterwesen beim DFB zu reformieren. Dieses vor dem drohenden Gau zu bewahren. Immerhin bring Bernd Neuendorf bereits Erfahrungen aus dem FVM mit, wo er Präsident war. Hat dort in 2019 runde Tische mit Funktionären und Vereinsvertretern und Obleuten organisiert. Runde Tische, wo das Ergebnis hauptsächlich ein Deeskalationstraining für Schiedsrichter war, wo die Schiedsrichter beim FVM heute noch drauf warten.

Hat den Kreisliga-Schiedsrichtern beim FVM sage und schreibe 19,00 Euro Aufwandsentschädigungen pro Spiel, schon seit 2019 ohne Änderung gegönnt, während beim Badischen FV bereits 33.00 Euro pro Spiel plus Fahrtkosten á 0,30 Cent / km für die gleiche Leistung gezahlt wurden. Fühlt man sich da beim FVM verarscht? Tabelle vom BFV aus 2019.

Aber wir wissen ja aus Erfahrung, ein Präsident ist nie für was verantwortlich! Nur die wasserschleppenden Funktionäre bzw. Obleute halten den Kopf hin, oder doch nicht. Funktionäre – Never! Wollen wir mal hoffen, dass der neue FVM-Präsident sich für die Schiedsrichter einsetzt. 

Der Bayerische Fußball-Verband legt noch einen drauf. Mit einem Initiativ-Antrag beim Verbandstag beim Bayerischen Fußball-Verband.

„Initiativantrag am Verbandstag: „Ohne Schiri geht es nicht“
Unter Tagesordnungspunkt 19 wird am BFV-Verbandstag in Bad Gögging am Wochenende ein Initiativantrag zum Thema Schiedsrichter unter dem Motto „Ohne Schiri geht es nicht“ behandelt. Spätestens mit dem zahlenmäßigen Rückgang an Schiris muss das Hobby attraktiver gestaltet werden, um einerseits Nachwuchs zu gewinnen und andererseits die aktiven Schiris zu binden, damit diese möglichst lange treu dabei bleiben!“

http://www.anpfiff.info/sites/cms/artikel.aspx?SK=7&Btr=100417&Rub=109

Der Antrag zeigt deutlich, dass die Hoffnung nicht zuletzt stirbt.

Beim Bayerischen FV offenbar nicht. Was uns beim Bayerischen FV fehlt ist ein Antrag zwecks Änderung der Rechts -/ und Verfahrensordnung, wo der Schutz der Schiedsrichter durch stringente Strafen gegen Spieler manifestiert wird, welche Hand an den Schiedsrichter legen. Bei den Spesen ist der Badische FV wohl führend, bei der Rechts-/ und Verfahrensordnung der Landesverband Berlin.

Kommen wir doch abschliessend nochmal zum FVM. Aktueller Post vom 13.07.2022, Werbung – „Mach mit werde Schiri – 57.000 Schiedsrichter beim DFB und ca. 2.300 beim FVM!“ Die aktuellen Schiedsrichterzahlen beim DFB (44.821) wurden eingangs aufgelistet. Lt. letzter DFB-Statistik 2019/2020 beim FVM nur 1.920.

Bei einer Firma könnte man schon an irreführende bzw. unlautere Werbung denken………. https://www.fvm.de/schiri-werden/

Quelle Titelfoto: DFB.de

 

 

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