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Frag doch mal den Wagner

In der Rubrik „frag doch mal den Schiri“ im Sport1-Doppelpass stellte sich Lehrwart Lutz Wagner zum Bayern-Spiel und dem aberkannten VfB-Tor und zieht Vergleiche zu den Handspielen.

Nach einem leichten Zupfer gegen Bayern-Profi Joshua Kimmich nahm Schiedsrichter Dingert nach Videobeweis den Treffer zurück.

Wagner: Rein regeltechnisch reicht das um das Tor abzukennen, es ist ein klar aktives Halten, was gut erkennbar am ziehenden Trikot zu sehen ist. Oftmals wird im Strafraum gehalten, aber hier war es so, dass auf freier Fläche gehalten, was der Schiedsrichter eigentlich hätte selbst sehen müssen, dass es hier gar keiner Video-Schiedsrichter brauchte. Führich wäre ohne das Halten nicht an den Ball gekommen, allerdings kann man durchaus auch, dass unter dem Aspekt Ursache und Wirkung laufen lassen. Das ist kein zwingender Pfiff, aber wenn ist er regeltechnisch auf keinen Fall falsch. Die Grundlage das plakative Ziehen am Trikot ist nun mal da.

Zudem nahm er sich dem Handelfmeter vom vergangenen Freitag in Bremen an und zog den Vergleich zum nichtgegebenen Elfmeter in Berlin.

Wagner: Die Situationen sind absolut vergleichbar. Hier müssen wir auch klar und ehrlich sein, in Bremen war es kein strafbares Handspiel. Der Spieler dreht sich, hat keine Orientierung zum Ball, der Arm ist nur leicht abgespreizt, in der Orientierungsphase bekommt er den Ball an den Arm. Das ist kein strafbares Handspiel. Und wenn wir in dem Kontext dann das Beispiel aus Berlin sehen, dann kann man auch den Nichtpfiff sehr gut erklären, weil man auch sagt, auch hier ist es so das der Spieler noch versucht den Arm wegzuziehen. Wenn Strafstoß dann auf jeden Fall in Berlin, als in Bremen. Der falsche Handelfmeter geht somit jetzt als Referenzszene für die Bundesliga-Schiedsrichter bei der Bewertung von Handspielen.

Fehler müssen klar definiert werden.

Weiter zog er einen Vergleich zu letzter Woche in Leipzig mit Willi Orban, als zu Recht auch kein Strafstoß gegeben wurde, hingegen hätte es beim BVB gegen Hoffenheim einen Strafstoß geben müssen, da es eine aktive Bewegung zum Ball war.

Fazit: Eine offen und ehrlich und sehr überzeugende Argumentation von DFB-Lehrwart Lutz Wagner. Er sprach davon, dass beide Situationen vergleichbar seien. Die Entscheidung von Freitag hat er klar als falsch deklariert und dann sinngemäss gesagt, dass, wenn man die Situation am Freitag als falsche Entscheidung sieht es für die Entscheidung „kein Strafstoß“ bei Hertha ein breiteres (und notwendiges) Verständnis geben muss. Für mich war das eine klares Bekenntnis zur Richtigkeit der Entscheidung. Bei der Situation um das aberkannte Tor für Stuttgart hat er den Pfiff als regeltechnisch vertretbar (Zitat: das physische Halten ist deutlich und rechtfertigt einen Pfiff) bezeichnet, aus meiner Sicht war aber aus seiner Wortwahl auch zu erkennen, dass hier bei Anerkennung des Tores nicht von einer Fehlentscheidung gesprochen werden kann, halt der berühmte Graubereich.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Jürgen Egle

    Wenn Lutz Wagner beim aberkannten Tor von Stuttgart von einer Kann-Entscheidung spricht, war Laufenlassen keine klare Fehlentscheidung. Somit hätte sich der VAR nicht bei Dingert melden dürfen. Ergo, war es ein klarer Fehler des Schirigespanns zuungunsten des VfB und sollte bitte schön auch vom DFB so benannt und nicht vertuscht werden.

    1. Jörg Fröscher

      So sehe ich das auch. Keine klare Fehlentscheidung, also auch kein VAR.

  2. Couchschiedsrichter

    Es war nicht eine Fehlentscheidung sondern 3 – 4!
    Da keine klare Fehlentscheidung und es auch nix zu übersehen gabe darf der VAR nicht eingreifen. 1.Fehler
    Die Regel für den VAR -Einsatz besagt weiter: Die Entscheidung wird zunächst auf dem Platz getroffen. Das war hier kein Foul und Tor. Diese Entscheidung darf nur dann nach VAR geändert werden, wenn es eine klare Fehlentscheidung ist.
    Ob man das abpfeift mag geschmacksache sein. Aber das nicht als Foul zu werten ist hier im Ermessen und damit zumindest keine klare Fehlentscheidung. Damit hätte Dingert die Entscheidung auch nach VAR nicht zurücknehmen dürfen. (Auch wenn er nach VAR der Meinung war eher Foul.)
    Die Erklärungen des DFB sagen weiter, dass in solchen Situationen nicht die Zeitlupe oder Standbild sondern die Situation in Realzeit betrachtet werden soll. In einem anderen Artikel hier wurde geschrieben, dass es in der Zeitlupe bzw. Standbild stärker nach Halten aussah. Die Zeitlupe und Standbild solchen in solchen Situation nach DFB aber gerade nicht zur Bewertung herangezogen werden 3. Fehler.
    Des weiteren ist eindeutig zu erkennen, dass Kimmich da freiwillig runtergeht und das ganze nur ein sehr leichter Zupfer war. In der Bundesliga wird hab ich in an den letzten Spieltagen viel stärkeres Halten gesehen, was nicht gepfiffen wurde. Von daher meiner Meinung eigentlich für ein Foul auch zu wenig. Aber gut dass soll egal sein.
    Wieder mal ein herrliches Beispiel eines VAR-Anwendung völlig an den Regeln vorbei.

    Nur Meine Meinung,

    der Couchschiedsrichter

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