Schiedsrichter Patrick Ittrich hatte einen schwierigen Job beim Spiel zwischen Augsburg und Hoffenheim und stellte sich zum Interview.
Patrick Ittrich: Es war ein anstrengendes Spiel. Das sind so die schwierigsten Spiele für einen Schiedsrichter, wenn es nicklig ist und man weiß, dass es Abstiegskampf ist. Für beide ging es um viel. Da merkt man die Nervosität bei den Spielern im Spiel und das ist für einen Schiedsrichter immer schwer zu leiten. Da versucht man echt immer alles menschenmögliche zu tun, dass man keine Fehler macht. Das gelingt einem nicht immer, aber für mich war es heute anstrengend.
Ittrich gewohnt kommunikativ und ein Erklärbar. Wie wichtig ist die Kommunikation?
Ittrich: Mir persönlich ist es sehr wichtig, weil ich möchte erklären, was ich tue. Natürlich kann ich nicht 90 Minuten durch die Gegend laufen und allen erklären was passiert, man kann auch vieles selbst ermitteln, aber es ist mir schon wichtig das ich Spieler und Trainer mitnehme – aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
Beide aberkannten Tore hat man in der Zeitlupe ganz deutlich gesehen, warum sie aberkannt wurden, jetzt auch völlig klar, trotzdem sehen es manche nicht gern ein. Ein zurückgenommenes Tor im Abstiegskampf tut doppelt weh.
Ittrich: Natürlich. Ich handle nach den Regeln und dem Ermessen. Das ist mal schwarz und weiß und irgendwann ist das Ermessen erschöpft. Im Zweikampf konzentriere ich mich auf die Füße und wenn ich die Füße sehe, ist es meist schwierig den Oberarmeinsatz mitzubekommen. Dann hab ich halt den Volltreffer des Spieler an Kopf und Nase nicht gesehen und das musste man aberkennen. Das andere war ein direkt erzieltes Tor infolge eines Handspiels. Indem Fall musste ich leider für die Augsburger den Treffer wieder aberkennen. Ich kann die Emotion verstehen, ich kann verstehen das man sich ärgert, aber so sind die Regeln. Die muss man am Ende auch akzeptieren.
Stichwort: Gelbe Karte Berisha. Als Schiedsrichter wäre man manchmal froh wenn sie die Pfiffe einfach mal akzeptieren würden?
Ittrich, lacht. Ja. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Es hat sich im Fußball ein bisschen eingebürgert, aber es wird besser. Wir haben grundsätzlich kein schlechtes Klima auf dem Platz. Von den Trainerbänken kommt es immer wieder zu Diskussionen und Unsportlichkeiten, weil es sich im Fußball seit langer Zeit so eingebürgert hat, dass ein Trainer bei jeder Entscheidung reinruft und kommentieren muss. Wir wollen auch nicht mit einer Kanone auf Spatzen schießen, aber wir haben gesagt, wir wollen diese Unsportlichkeiten ganz klar ahnden. Und das tuen wir, den Weg gehen wir weiter – auch wenn es Widerstand gibt -, aber ich glaube, er ist auch von der Öffentlichkeit akzeptiert. So denke ich sind wir auf dem richtigen Weg.
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