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Linie bei groben Fouls: Gesundheitsgefährdung kontra Trefferbild

Beim Kantersieg des FC Bayern gegen Mainz griff der VAR bei einem vermeintlichen Handspiel ein, während er es in Stuttgart und Bremen bei zwei Platzverweisen dies nicht tat.

VfB Stuttgart – 1. FC Union Berlin 1:0 (SR: Robert Schröder)

Szene 1: András Schäfer bekam die Rote Karte und er verstand die Welt nicht mehr. Der Unionen hatte Vagnoman im Mittelfeld leicht mit der Sohle am Knie getroffen, aber das war nicht mehr als ein Streiftreffer. Die Rote Karte ist extrem hart und Schäfers Verwunderung absolut nachvollziehbar. Natürlich ist da das gestreckte Bein, die offene Sohle und der Treffer auf der Höhe. Aber er trifft ihn damit eben nicht voll sondern streift ihn nur. Doch für einen VAR-Eingriff reichte es jedoch nicht, da auf dem Bild die offene Sohle und das gestreckte Bein zu sehen ist. In Kombination mit der von Robert Schröder angesprochenen Gesundheitsgefährdung, ist der Platzverweis jedoch absolut vertretbar und nachvollziehbar. Für mich wäre aber die Gelbe Karte die bessere Entscheidung gewesen.

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FC Bayern München – 1. FSV Mainz 05 8:1 (SR: Patrick Ittrich)

Szene 2: Harry Kane bekam aus halblinken 13 Metern zum Abschluss. Van den Berg stand genau in der Schussbahn und wehrte den Schuss ab. Schiri Ittrich zögerte kurz und zeigte dann auf den Punkt, da er ein Handspiel ausgemacht hatte. Doch der VAR griff ein! Patrick Ittrich wurde in die Review-Area gebeten, um sich die Szene noch einmal anzuschauen. Nach nur einem sehr kurzen Blick auf den Monitor war klar, dass Sepp van den Berg den Ball nicht mit dem Arm, sondern mit dem Rücken abwehrte. Dementsprechend nahm der Unparteiische den Strafstoß folgerichtig zurück. Aber als Bundesliga-Schiedsrichter muss diese Situation ohne VAR richtig bewerten. Dafür ist der Videobeweis nicht gedacht. Eine schwerer Fehler des Schiedsrichters!

Szene 3: Harry Kane machte mit einem Dreierpack die 30 voll! Nach einer Ecke von der linken Seite kam Dier am ersten Pfosten wuchtig zum Kopfball. Zentner war dagegen noch zur Stelle. Der Abpraller landete rechts vor dem Tor allerdings genau bei Kane, der aus nur einem Meter per Kopf abstaubte. Das 7:1 zählte zunächst nicht, da die Fahne des Assistenten hoch ging. Doch die Kontrolle durch den VAR war klar dass Kane nicht im Abseits stand.

SV Werder Bremen – Borussia Dortmund 1:2 (SR: Deniz Aytekin)

Szene 4: Marcel Sabitzer ging mit einem langen Bein Weiser hinterher. Er trat ihm mit offener Sohle auf die Achillesferse. Der Dortmunder wusste direkt, was ihn erwartet. Deniz Aytekin zückte, ohne zu zögern, die Rote Karte. Man sah an Sabitzers Reaktion, dass das keine böse Absicht und kein Volltreffer war. Die Entscheidung war aber schon richtiger als der Platzverweis in Stuttgart, weil der Österreicher hier von hinten kam, mit einem heftigen Stempel und der Ball für ihn nicht spielbar war. Aber auch hier rutscht er eher ab und streift ihn. Dennoch sollte generell die  Gesundheitsgefährdung im Vordergrund stehen. Das sind beides nicht die Mutter aller Platzverweise, aber die sind beide durchaus vertretbar.

Aytekin erklärt Rot für Sabitzer

Marcel will das nie nie im Leben„, sagte Deniz Aytekin bei Sky zu Sabitzers Aktion gegen Bremens Mitchell Weiser kurz vor der Pause. „Aber es geht nicht darum, ob es unglücklich ist. Er trifft den Spieler an einer sehr unglücklichen Stelle. Wir müssen die Gesundheit der Spieler schütze – und dann ist das eine Rote Karte.“

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. G. Fuchs

    Ich verstehe die Kritik bzgl. Szene 2 nicht. Hier hat der VAR einen Fehler korrigiert – genau dafür ist er m.E. da! Und: Lob für Hr. Ittrich bzgl. der schnellen Erstversorgung von Hr. Guilavogui!!!

  2. Walter Dibiasi

    Liebe Herrn bei der IG Schiedsrichter. Schiedsrichterbeurteilen geht ja ok aber ihr könnt auch mal eine großen sportlichen und lebenswichtige Einsatz eines Schiedsrichter mit lobenden Worten beurteilen, denn der Schiedsrichter hat vermutlich ein Leben gerettet und das ist der wichtigste Entscheid bei einem Spiel. Die Anzahl der falschen Beurteilungen ist immer weit noch unter jenen die von euch ungerechtfertigt kritisierten werden.
    ( dies schreibt ein Schiedsrichter der 45 Jahre Spiele geleitet hat )

  3. Dieter Albrecht

    Die Herren Fuchs und Dibiasi haben Recht mit ihren hinweisenden Kommentaren. Bei derartigen Vorkommnissen steht das Spiel absolut im Hintergrund. Schiedsrichter Patrick Ittrich hat spontan gehandelt und den betroffenen Spieler vor dem Ersticken bewahrt.

    1. Reiner Kuhn

      Natürlich haben sie das. Problem war nur das die Sache am Samstag in der Sportschau nicht gezeigt wurde. Das konnte man nur wissen wenn man das Spiel live gesehen hat. Und auf Facebook haben wir es noch am Samstagabend als eine der ersten gepostet. Das ging ja erst am Sonntag Nachmittag viral. Nichtsdestotrotz hat Ittrich einen lächerlichen Handelfmeter gepfiffen. Das MUSS man ohne VAR sehen das der Ball am Rücken war.

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