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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 4. Spieltag | 2. Liga

In der 2. Liga gab es am Wochenende eine Menge Platzverweise. Wir schaffen einen Überblick.

1.FC Nürnberg – SV Wehen Wiesbaden 2:1 (SR: Martin Petersen)

Szene 1: Ahmet Gürleyen kam gegen Ivan Prtaijn nicht hinterher und brachte den Wiesbadener mit einem klar strafwürdigen Kontakt zu Fall. Da eine klare Torchance vorlag, schickte Schiedsrichter Martin Petersen den Nürnberger mit der glatt roten Karte vom Feld. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 0:10 Minute]

Szene 2: Hyunju Lee stoppte mit einem äußerst offensichtlichen Trikotziehen in der gegnerischen Hälfte den startenden Nürnberger Konter. Schiedsrichter Petersen wollte schon auf die Karte verzichten, überlegte es sich aber noch einmal anders und zeigte die gelb-rote Karte, nachdem der Wiesbadener für eine dreiste Schwalbe bereits verwarnt war. Richtige Entscheidung und gute Teamarbeit! [TV-Bilder – ab 01:50 Minute]

Szene 3: Martin Angha blockte einen Torschuss mit der Hand, Schiedsrichter Petersen ließ das Spiel aber zunächst weiterlaufen. VAR Felix Zwayer griff ein und das Gespann korrigierte sich. Es gab den berechtigten Strafstoß für Nürnberg. [TV-Bilder – ab 05:00 Minute]

Szene 4: Martin Angha trat Daichi Hayashi an der Seitenlinie plump um und sah, nachdem er in Folge des Handspiels zu Recht verwarnt wurde, nun die berechtigte gelb-rote Karte. [TV-Bilder – ab 05:40 Minute]

Karlsruher SC – Eintracht Braunschweig 2:0 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 5: Jannis Nikolaou brachte Marvin Wanitzek kurz vor dem Braunschweiger Strafraum mit einem Fußfoul zu Fall und sah hierfür von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka die rote Karte. Eine knappe Situation, da Hasan Kurucay noch dabei war. Da allerdings bereits eine unmittelbare Abschlusssituation gegeben war, liegt es im Ermessen des Unparteiischen inwieweit bei einem sofortigen Abschluss noch eine Eingriffsmöglichkeit gegeben wäre. Deshalb liegt hier eine harte, aber vertretbare Entscheidung vor. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Szene 6: Robin Bormuth berührte einen Ball mit dem Bauch, aber nach Meinung von VAR Pascal Müller auch mit der dort abgelegten Hand. Die Qualität der Handberührung durch den Torschützen selbst ist egal, vorliegen muss sie aber natürlich schon. Es lässt sich aufgrund der Bilder nur erahnen, aber es ist doch der Position der Hand hinreichend wahrscheinlich, dass eine Berührung vorlag. [TV-Bilder – ab 03:10 Minute]

Hannover 96 – Hamburger SV 0:1  (SR: Tobias Reichel)

Szene 7: Guilherme Ramos griff Nicolo Trisoldi an die Schulter, worauf dieser zu Boden ging. Schiedsrichter Tobias Reichel zeigte dem Hamburger aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 03:20 Minute]

Hansa Rostock – VfL Osnabrück 2:1 (SR: Patrick Schwengers)

Szene 8: Maxwell Giamfy bekam den Ball im eigenen Strafraum an die Hand, worauf Schiedsrichter Patrick Schwengers auf Strafstoß entschied. Diese Szene erinnert an die Vorwoche, als Rostock in Hannover einen ähnlichen Strafstoß gegen sich bekam. In beiden Szenen ging der Spieler fahrlässig mit abgestreckter Hand in den Zweikampf und bekam dann den Ball eigentlich ohne Absicht auf die Hand. Insoweit ist bereits eine mögliche einheitliche Auslegung erkennbar, die trotzdem eigentlich mal wieder im Bezug auf Handspiele zu hart ist. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

SV Elversberg – Fortuna Düsseldorf 0:5 (SR: Michael Bacher)

Szene 9: Jordy de Wies erwischte Paul Stock bei der Landung am Fuß, Schiedsrichter Michael Bacher gab aber keinen Strafstoß für Elversberg. Solche Szenen werden so gut wie nie gepfiffen, da sie der vermeintlich fehlbare Spieler überhaupt nicht kontrollieren kann. Sinnvoll, nicht auf Strafstoß zu entscheiden [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Szene 10: Frederik Jäckel trat Christos Tzolis im eigenen Strafraum auf den Fuß. Schiedsrichter Bacher gab den unstrittigen Strafstoß. [TV-Bilder – ab 02:15 Minute]

FC Schalke 04 – Holstein Kiel 0:2 (SR: Deniz Aytekin)

Szene 11: Ron Schallenberg Stief den davon eilenden Steven Skrybski zu Boden und erhielt von Schiedsrichter Deniz Aytekin aufgrund der Verhinderung einer klaren Torchance die rote Karte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Wenn ihr weiteres, aussagekräftiges Videomaterial habt, reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jens Ruler

    Zu KSC – Braunschweig:

    „lässt sich aufgrund der Bilder nur erahnen, aber es ist doch der Position der Hand hinreichend wahrscheinlich, dass eine Berührung vorlag.“

    Für mich als Fan nicht nachvollziehbar. Wenn der VAR lediglich Vermutungen anführt stellt er keine Verbesserung dar und konterkariert seine Einführung!

    Kann der VAR etwas nicht beweisen sollte sollte die Tatsachenentscheidung Vorrang haben! Sprich das Tor, dessem Schützen kein regelwidriges Verhalten nachgewiesen werden kann, darf doch auch nicht „bestraft“ werden!?

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